Über mich

Mein Bild
Hell-o und willkommen auf meinem Blog! Warum dieser Blog? Zum einen, weil ich gerne schreibe, zum anderen, weil schreiberische Fähigkeiten ja nur durch Übung besser werden, was durchaus von Vorteil ist, wenn man in einem Bereich Fuß fassen will, in dem das Schreiben elementar ist. Schwerpunkt dieses Blogs soll Musik sein. In der Kategorie "On Stage" findet ihr -welche Überraschung- Konzertberichte, in "Auf die Ohren" werde ich Bands vorstellen, von denen ich der Meinung bin, dass ihnen nicht die Aufmerksamkeit zukommt, die sie verdienen. Auch das ein oder andere Album wird besprochen, aber hier gilt das gleiche wie bei den Bands und da ich eher selten aktuelle Alben kaufe, wird auch hier meist älteres, dafür aber nicht ganz so Bekanntes zu finden sein. In "Bewegte Bilder" geht es um Filme. Das können (relativ) aktuelle sein, die gerade im Kino laufen bzw. demnächst laufen aber auch ältere Schmuckstücke. Zu guter letzt gibt es noch die Rubrik "Gedanken und Meinungen", in der ich meine Meinung und Gedanken zu allem, was mich so beschäftigt (ernst und weniger ernst), in die Welt raus schreie.

Donnerstag, 23. Februar 2012

Koffin Kats live in Ulm (18.02.2012)


Bisher hielt ich es ja immer mit dem S21-Gegner, der "Niemand will nach Ulm" auf seinem Shirt stehen hatte. Aber gut, durch Konzerte bin ich eh schon in halb Deutschland rum gekommen, jetzt also auch Ulm.
Es war der 18. Februar 2012 und schon während der Fahrt dahin wurde uns (meine Freundin war auch dabei) bewusst, warum niemand nach Ulm will. Sobald man an Stuttgart vorbei ist, ist Einöde angesagt. In Ulm angekommen, waren zwei der ersten Gebäude ein Puff und eine Tabledance-Bar. Soviel zu Ulm an sich...
Das Konzert, bei dem einen Horrorpunk-, eine Skapunk und eine Psychobilly-Band eine relativ bunte Mischung boten, fand im Beteigeuze statt, einem selbstverwalteten Jugendhaus. Dementsprechend war es auch eher klein und gemütlich. Coole Atmosphäre.
Am Einlass gabs auch gleich die erste Überraschung, da auf dem Flyer, der auf der Homepage zu sehen war (s.o.), stand, der Eintritt würde 8 Euro betragen, aber an der Kasse dann 12 verlangt wurden. Naja, auch nicht schlimm. 8 Euro kamen mir dafür auch extrem günstig vor.
Die zweite Überraschung gabs gleich danach, als mich Eric "E Ball" Walls, der Schlagzeuger der "Koffin Kats", gleich wiedererkannte und grüßte. Das letzte Mal, dass ich ihn gesehen hatte war Ende Juli. Sehr cool, dass er sich nach fast nem halben Jahr immer noch an einen erinnert. Auch Vic Victor, der Sänger, erkannte mich wieder. Coole Sache! Vor allem wenn bedenkt, wie viele Menschen sie während einer Tour sehen und kennen lernen.
Die erste Band "Static Age" war bei unserer Ankunft schon am spielen und wir haben vielleicht noch 15 Minuten mitgekriegt. War auch nicht schlimm. Sie waren nicht schlecht, aber auch nicht gut. So 08/15 eben. Wobei der Punk durchaus mehr Horror hätte vertragen können.
Positiv hervorzuheben bleibt aber, dass sie die Misfits ("Dig Up Her Bone") besser spielen als die Misfits selbst. Außerdem hatten sie ne recht coole Coverversion von "Psycho Dad" im Repertoire.

Zweite Band des Abend waren "Banda Bastari". Die deutsch-italienische Band spielt Skapunk und als ich das auf dem Flyer gelesen hab, rollten sich mir schon die Fußnägel hoch. Mit Ska, egal ob mit oder ohne Punk, kann ich so gar nichts -aber wirklich gar nichts- anfangen.



Die drei Herren und die Dame fegten meine Zweifel aber recht schnell weites gehend beiseite. Ins Set gestartet wurde mit der "Miracoli-Melodie", was ganz gut passt, da sie ihren Stil als "Pizza-Ska" bezeichnen. Es ging auch recht flott weiter und mein persönlicher Höhepunkt war "Bella Ciao" gefolgt von einer ziemlich coolen Version der Titelmelodie vom Paten. Etwas verdutzt war ich, da ich scheinbar der einzige Anwesende war, der den Paten kannte. Zumindest hat außer mir niemand auf die Frage reagiert, wer den Film kennen würde.
Zwei, drei Anwesende ließen es sich auch nicht nehmen, während des Konzerts ein wenig zu pogen. Immerhin mehr Bewegung als bei der ersten Band.
Der gesamte Auftritt dauerte ca. 40 Min und ich war danach doch erstaunt, dass es tatsächlich auch Skabands geben kann, die mir gefallen.

                                                    (Live in Ulm, 18.02.2012)

Dann war es Zeit für die "Koffin Kats"! Gestartet wurde, wie üblich, mit "How It Starts", gefolgt von zwei Liedern ihrer neuen CD "Our way And the Highway" bevor mit "Chaos" das erste etwas ältere Stück gespielt wurde.
Von Anfang an ging das Publikum voll mit und es entstand innerhalb kürzester Zeit ein Moshpit. Ganz fasziniert war ich von dem Mädl, welches ziemlich krass abging.
Die Stimmung blieb während des gesamten Konzertes oben, wozu ohne zweifel Songs wie "Koffin Kats Rock", Graveyard Tree" V8 Nightmare", "Vampire's Curse" aber auch aktuelle Songs wie "Choke"  und "The Way Of The Road" beitrugen.
Aber auch das Stageacting vor allem von Vic Victor tat sicher sein übriges. Da wurde der Stehbass rumgeschleudert, als würd er nix wiegen, in allen möglichen und unmöglichen Posen gespielt und ,eines der Highlights eines jeden Koffin Kats-Konzertes, der Instrumententausch von Gitarrist und Bassist während des Songs, ohne das man akustisch was davon mitkriegt!
                                 (Der Bassist liegt auf dem dem Rücken und spielt weiter)

Außerdem wurde kurz vor Schluss das bereits erwähnte Mädl von der Band gelobt und auf die Bühne geholt. Dass schien aber einer der anwesenden, gut gestylten Rockabellas nicht sonderlich zu gefallen, dass eine andere als sie im Rampenlicht stand und ging prompt auch auf die Bühne. Wers unbedingt braucht...
Während des Konzerts hat es wohl auch einen intergeschlechtlichen T-Shirt-Tausch gegeben, doch leider hab ich nur noch gesehen, wie der Kerl sich das Shirt überzog.
Nach etwas mehr als einer Stunde war das offizielle Set vorbei, natürlich mit "How It Ends", doch die Band ließ sich (zum Glück) nicht lange bitten und kam für drei weitere Songs zurück auf die Bühne.
Dann war aber wirklich Schluss und sowohl Band als auch Publikum war deutlich anzumerken, das es gut war. Es war jetzt mein fünftes KK-Konzert und seit dem Auftritt auf dem Wave-Gotik-Treffen 2010 war das ihr Bestes!
Nach dem Konzert blieben wir noch ein wenig, plauschten noch ein wenig mit Eric über die Band, die Tour und die nicht vorhandene Freizeit (in diesem Jahr spielen sie 250 Konzerte!!) und ließen den Abend gemütlich ausklingen.
Jeder, der Psycho- bzw. Punkabilly mag (oder zumindest nicht ganz abgeneigt ist) und die Koffin Kats noch nicht gesehen hat, sollte das unbedingt nachholen. Meiner bescheidenen Meinung nach ist das definitiv eine der besten Livebands die es zur gibt! Im Sommer kommen sie wieder für ein paar Shows nach Deutschland. Vielleicht sieht man sich ja.
                                              (Live in Ypsilanti (USA) Januar, 2012)

Dienstag, 14. Februar 2012

Kino: Iron Sky

Ich will eure Aufmerksamkeit auf einen ganz besonderen Film lenken, der am 04. April anläuft.
Wieder einmal wird die Kinoleinwand von Nazis unsicher gemacht. Aber diesmal auf eine ganz spezielle Art und Weise.
Was ist an den Nazis in "Iron Sky" anders als an anderen? Ganz einfach: Sie kommen vom Mond! Ja, ihr habt richtig gelesen. Sie kommen vom Mond!
In einer geheimen Aktion haben es die Nazis geschafft, 1945 vom Nordpol aus zum Mond zu starten. Dort oben haben sie sich eine neue Zivilisation erschaffen und auf den Angriff auf die Erde vorbereitet um ihre Mission endlich zu Ende zu bringen. 2018 ist es dann soweit, sie starten den Angriff auf die Erde...

Ich persönlich freue mich tierisch auf den Film, verspricht er doch eines der cineastischen Highlights des Jahres zu werden.^^ Ich kann nur hoffen, dass sich hier ein Kino findet, dass den Film zeigt. Bei kleineren Produktionen ist das ja immer so eine Sache.
Hier der offizielle Trailer:


"Zugaben"

Zugaben sind bei Konzerten üblich. Ja, gehören sogar zum guten Ton. Wenn eine Band ohne Zugabe von der Bühne geht, kann das durchaus negative Auswirkungen haben. Einen Ruf als schlechte Liveband oder arrogante Säcke haben die Musiker da schnell weg.
Ich frag mich aber schon seit langem, warum das so ist. Schließlich sind doch fast alle Zugaben schon eingeplant und stehen auf den Setlists mit drauf. Da können sie das ganze doch auch gleich an einem Stück spielen. Warum aber wird das so selten gemacht. Brauchen die meisten Konzertbesucher das Ritual der Zugabe-Rufe für ein gelungenes Konzerterlebnis? Brauchen es die Bands? Streichelt es ihre Rockstarseele? Brauchen sie die Bestätung, dass sie gut waren und die Leute mehr wollen? Warum aber kommen Bands dann auch zurück auf die Bühne, wenn gar nicht wirklich nach ner Zugabe verlangt wird?
Besonders ärgerlich find ich diese Zugabesache immer auf Festivals, wo Bands sowieso ein sehr begrenztes Zeitfenster haben und man eh schon vorher weiss, von wann bis wann sie spielen werden. Aber nein, da wird lieber auf ein Lied verzichtet und früher von der Bühne gegangen, damit man sich durch die Zugaberufe bestätigen lassen kann, dass man auch ja die vorgegebene Zeit spielen darf.
Ich persönlich hab ja nix gegen Zugaben, wäre aber dafür, dass es dann echte Zugaben sind. Denn da kann man sich dann wirklich freuen, wenn die Band wieder auf die Bühne zurückkommt. Meistens weiß man nach dem Ende des "offiziellen" Sets, dass noch weitergespielt wird, weil die allergrößten Hits meist erst in der Zugabe gespielt werden.
Eine Zugabe sollte etwas Besonderes sein, eine Belohnung für ein gelungenes Konzert sein. Ein Konzert, in dem Band und Publikum wirklich Spaß hatten. Eine Zugabe sollte aber keine Pflicht sein, denn dann hat eine Zugabe auch nix Besonderes und ist halt Bestandteil des normalen Sets. An sich nichts schlimmes, aber dann bitte nicht so tun, als würde man mit einer Zugabe belohnen.

Zorch Factory Records

Ich will hier ein ganz besonderes Label vorstellen: Zorch Factory Records.
Was an diesem Label so Besonders ist, werd ich euch jetzt näher bringen.

Zorch Factory, ein reines Netzlabes, gibt es seit März 2008. Es hat sich dem schwarzen Underground verschrieben bzw. zumindest Bands, die in die Richtung tendieren.
Speziell an diesem Label ist, dass sie ihre Veröffentlichungen gratis zum Download anbieten. Damit wollen sie die Bands bekannter machen. Voraussetzung ist, dass die Bands alle grob in die gleiche Richtung gehen, sie noch nicht wirklich bekannt sind und eine DIY-Attitüde sollte vorhanden sein.

Musikalisch findet man hauptsächlich Post Punk, Goth Rock, Deathrock, Minimal Wave, Industrial u.ä.
Dabei tummelt sich auch die ein oder andere Band dazwischen, die mittlerweile etwas bekannter ist, wie Joy Disaster, Monozid oder die Cemetary Girlz.

Wer also den oben genannten Richtungen nicht abgeneigt ist, sollte durchaus mal einen Blick auf die Homepage werfen und den Bands eine Chance geben. Da sind wirklich einige Perlen darunter. Die ein oder andere wird hier sicher auch noch vorgestellt.

Zorch Factoy Records

TV Smith + UK Subs Live

Am 12.02. waren zwei echte Urgesteine des Punkrock zu Gast in der Alten Hackerei in Karlsruhe. Da war es für mich keine Frage, dass Anwesenheitspflicht herrscht.
Offiziell sollte das Konzert um 21 Uhr anfangen, doch wie man es von eher kleineren Veranstaltungen kennt, gab es ne leichte Verzögerung. Aber egal, es fing ja nur ne halbe Stunde später an.

Ich muss gestehen, dass ich zwar die Adverts kenne, mich aber mit TV Smith als Solokünstler nie beschäftigt hatte. Von daher war ich im ersten Moment auch etwas verdutzt, als er allein mit ner Akkustikgitarre auf der Bühne stand.
Eine weitere Überraschung erlebte ich, als er mit dem Publikum auf Deutsch kommunizierte. Kann er wirklich gut.
Dem Anlass des Abends entsprechend startete er mit dem Adverts-Klassiker "No Time To Be 21", bevor er sich seinem Solo-Material widmete.
"Gary Gilmore's Eyes", "Bored Teenagers", "My Place, On Wheels"... TV Smith spielte sich quer durch seine (Solo-) Karriere (hab ich mir sagen lassen) und unterhielt das Publikum mit seinen Ansagen, die er oft auf deutsch hielt und Ankedoten aus seinem reichhaltigen Leben.
Mit "Stacheldrahtmann" bekam man auch sein bis jetzt zweites deutsches Lied zu hören, welches sich um die ehemalige innerdeutsche Grenze dreht.
Die Stimmung während seines Auftrittes wurde von Lied zu Lied besser und auch der Umstand, dass zweimal ne Saite an seiner Gitarre gerissen ist, tat ihr keinen Abbruch. Beim ersten Riss wurde auch die Setlist spontan umgeschmissen und "My String will Slap" gespielt.
Höhepunkt war, zumindest wenn man nach der anzahl der mitsingen Personen geht, "Pushed Again". im Original von den Toten Hosen, an dem aber auch TV Smith mitgeschrieben hat.
Nach einer Stunde war sein Auftritt zu Ende und alle waren damit zufrieden. Ich habe gemerkt, das es ein Fehler war, TV Smith abseits der Adverts bisher nicht zu beachten. Das werde ich nun ändern. Denn auch wenn er allein mit ner Akkustikgitarre auf der Bühne stand, war das mehr Punk, als vieles, was sich heutzutage so schimpft.

                                                       (Live in Aachen 2007)

Es vergingen ungefähr 20 - 30 Minuten, dann betraten die UK Subs die Bühne. Gegründet 1976, ist nur noch Sänger Charlie Harper (der Sänger heißt wirklich so und zwar seit mindestens 1976), an Bord. Der Rest der Band hat mehrmals gewechselt. Von daher durfte man gespannt sein, ob das nur noch, wie bei manchen anderen Bands (*hust* Misfits *hust*) das Ausruhen auf dem Legendenstatus und ein lustloses runtergerotze der Lieder ist oder ob da wirklich noch Herzblut dabei ist.
Das Konzert begann und von der ersten Minute ab wurde Vollgas gegeben!
Ins Set wurde mit "Emotional Blackmail" gestartet. Es folgte Hit auf Hit. "Strangehold", "Tomorrorw's Girls", "Teenage"... nichts wurde ausgelassen. So verwundert es natürlich nicht, dass es nicht lange gedauert hat, bis die ersten Leute vor der Bühne rumhüpften.
Höhepunkt war (natürlich) "Warhead", bei dem Charlie Harper den Refrain dem Publikum überließ. mindestens dreiviertel der Anwesenden haben dazu beigetragen, dass das Lied auch wirklich gut kommt.
Das offizielle Set war nach etwas mehr als einer halben Stunde schon zu Ende, was aber natürlich nicht das Ende des Konzerts bedeutete. Insgesamt gab es drei (!) Zugaben. Der Reign wurde mit "CID", was natürlich unter keinen Umständen fehlen durfte, eröffnet. Nach etwas mehr als einer Stunde war das Konzert dann endgültig rum und egal wo man hinsah, nur glückliche Gesichter.
Die Stimmung war grandios und es hat wirklich Spaß gemacht, diese Urgesteine der Punkszene endlich mal live on stage zu sehen. Keine Spur von einem Ausnutzen des Status. Das war Punkrock mit Herz! Ich kann jedem nur empfehlen, sich diese Band anzusehen, sofern dies nicht schon gesehen ist.

                                                   (Live in Hamburg 2011)