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Hell-o und willkommen auf meinem Blog! Warum dieser Blog? Zum einen, weil ich gerne schreibe, zum anderen, weil schreiberische Fähigkeiten ja nur durch Übung besser werden, was durchaus von Vorteil ist, wenn man in einem Bereich Fuß fassen will, in dem das Schreiben elementar ist. Schwerpunkt dieses Blogs soll Musik sein. In der Kategorie "On Stage" findet ihr -welche Überraschung- Konzertberichte, in "Auf die Ohren" werde ich Bands vorstellen, von denen ich der Meinung bin, dass ihnen nicht die Aufmerksamkeit zukommt, die sie verdienen. Auch das ein oder andere Album wird besprochen, aber hier gilt das gleiche wie bei den Bands und da ich eher selten aktuelle Alben kaufe, wird auch hier meist älteres, dafür aber nicht ganz so Bekanntes zu finden sein. In "Bewegte Bilder" geht es um Filme. Das können (relativ) aktuelle sein, die gerade im Kino laufen bzw. demnächst laufen aber auch ältere Schmuckstücke. Zu guter letzt gibt es noch die Rubrik "Gedanken und Meinungen", in der ich meine Meinung und Gedanken zu allem, was mich so beschäftigt (ernst und weniger ernst), in die Welt raus schreie.

Sonntag, 17. Juni 2012

Metalfest 2012 auf der Loreley

Nach dem Festival ist vor dem Festival und so ging es eine knappe Woche nach dem WGT zum Metalfest auf die Loreley, welches vom 07.06. - 09.06.2012 zum ersten Mal in dieser Location stattfand.
Wäre es nicht von Rock The Nation organisiert worden, hätte man den Premierenstatus auch durchaus als Entschuldigung für die Organisation nehmen können, so aber war das einfach nur dilletantisch. Was das genau bedeutet, wird in den nächsten Zeilen immer mal wieder genauer erklärt.
Nachdem wir Mittwochs etwas später als geplant losgekommen sind, war bei der Ankunft schon das erste Fragezeichen in unseren Gesichtern zu sehen. Ein paar Tage vor Beginn fiel uns auf der Homepage auf, dass eine Parkgebühr von 10 Euro (Parken und Campen waren getrennt) und eine Müllgebühr von 5 Euro erhoben wird. Als wir dann zum Parken eingewunken wurden, haben wir uns wirklich gefragt, ob das ihr Ernst sein soll. Aufgereiht wie Perlen an einer Kette, was ein Wegfahren zwischendurch nicht gerade einfach machte und keine Security, die den "Parkplatz" zumindest sporadisch überwachte. Dafür waren die 10 Euro wirklich mehr als unverschämt! Diese Gebühr wurde, genauso wie der Müllpfand, sofort beim Parken eingesammelt. Merkwürdigerweise bekamen wir keinen Müllsack dazu, was uns doch sehr wunderte. Wozu zahlt man Pfand, wenn man nix bekommt, gegen das man ihn wieder eintauschen kann? Der Gipfel war aber, dass bei manchen, die noch später angekommen sind, erst gar keine Parkgebühr verlangt wurde! Was soll das bitte?
Auf der Festivalhomepage wurde strikt darauf hingewiesen, dass auf dem gesamten Gelände Generatoren- und Glasverbot herrschen sollte und es würde bei Verstößen rigoros durchgegriffen. Die Frage ist nur, wie das funktionieren soll, wenn gar nicht kontrolliert wird?! Die Securitys, die uns nämlich das Geld für die Gebühren abgeknüpft haben, haben keine Anstalten gemacht, das Auto zu durchsuchen.
Verwunderung gab es auch, als wir bemerkten, das es keine Schleusen oder ähnliches gab, um auf den Campingplatz zu kommen. Es konnte also jeder, unabhängig davon, ob ein Ticket vorhanden ist oder nicht, mitcampen. Ist jetzt im Grunde nicht sonderlich schlimm, aber dann muss auch die Security entsprechend Präsenz zeigen, auch wegen den immer häufiger gewordenen Diebstählen auf Festivals in den letzten Jahren. Hat sie das gemacht? Nein. Ok, konnte sie auch nicht, wie wir gesehen haben, als wir auf den Campground kamen. Wege gab es nicht. Gezeltet wurde kreuz und quer.
Wer die Loreley kennt, weiss, dass es nicht nur ebene Campingflächen gibt, sondern auch schräge. Wir waren auf einer schrägen, was aber eigentlich nur beim Schlafen etwas gestört hat, da man langsam runterrutschte.
Immerhin hatte man von dort oben das gesamte Campingareal im Blick, was durchaus cool war.
Mit unseren Nachbarn kamen wir auch schnell in Kontakt, wobei man da sagen muss, dass außer zwei Saarländern (ein Bäckermeister und ein Apotheker) alle anderen Nachbarn ziemliche Deppen waren. Einer jedoch hat alle anderen geschlagen. Ich will da auch nicht näher drauf eingehen und ihm mehr Zeit und Platz widmen als unbedingt nötig, aber das war einer dümmsten Menschen, die ich in meinem bisherigen Leben getroffen habe. Bis auf einer Person ging der, glaube ich, jedem auf den Sack und wenn mit ihm geredet wurde, dann wurde sich über ihn lustig gemacht und ausgelacht. Kapiert hat er es anscheinend nicht. Bei mir ging das so weit, dass ich, wenn ich beim Aufwachen seine Stimme hörte, liegen geblieben bin, bis er wieder in sein Camp zurück gegangen ist!
Doch jetzt genug davon und wieder zum Festival an sich. Das wir unser Bändchen am Ankunftstag und nicht wie viele am Donnerstag geholt hatten, erwies sich als glückliche Entscheidung, da es tatsächlich nur eine Stelle gab, an der man sein Bändchen holen konnte und die Schlange dementsprechend lang war. Donnerstag musste man wohl über eine Stunde anstehen, so wie ich das mitbekommen habe!
Als wir uns neben der Bändchenausgabe noch die Sanitärflatrate für acht Euro geholt haben, haben wir durch Zufall auch die Müllbeutel entdeckt, die dort am Rand lagen. Allerdings musste man nachfragen, um wirklich sicher sein zu können, dass diese auch ausgegeben werden.
Die Sanitärflatrate hat sich auch auf jeden Fall gelohnt, da ich auf dem gesamten Gelände sage und schreibe vier(!!!!!) Dixies gefunden habe. Die höchste Zahl, die ich hörte, war 20. Aber für ein Festival mit mehreren tausend Besuchern ist das trotzdem mehr als lächerlich. Aber immerhin muss man festhalten, dass man bei den Wassertoiletten kaum anstehen musste, immer Papier vorhanden war und sie doch verhältnismäßig sauber waren. zumindest wenn ich sie aufsuchte. Ich muss aber dazu sagen, dass ich die Stoßzeiten auch immer meide, denn zu denen musste man sowohl bei den Toiletten als auch bei den Duschen längere Zeit anstehen. Auch wenn es generell zu wenig Toiletten gab, ist man in solchen Fällen ehrlich gesagt aber selbst schuld, wenn man lange anstehen muss. Zu Stoßzeiten muss man schließlich auf jedem Festival längere Zeit warten. Auf Grund der geringen Anzahl der Sanitäranlagen wundert es aber nicht, dass der Wald an diesem Wochenende mehr als gut gedüngt wurde. Da wir am Waldrand zelteten, kann man von Glück reden, dass man nichts gerochen hat.

Nun aber genug vom rein organisatorischen und dazu, weswegen man eigentlich auf ein Festival fährt: Die Bands! Über das Billing konnte man sicherlich nichts schlechtes sagen, waren doch so große Namen wie Megadeth, Blind Guardian, Kreator, Kyuss Lives!, Fear Factory uva. darunter.
Trotz des guten Billings waren unsere Tage recht gemütlich, da die ersten Bands zum einen erst um 13 Uhr anfingen und nicht wie auf vergleichbaren Festivals schon um 11, zum anderen, weil man einige der Bands schon gesehen hat und sie deshalb nicht als "Must-See" auf dem Zettel hatten.

Das tolle an der Loreley ist, dass man, egal wo man steht, gute Sicht und guten Sound hat, weshalb die Fotos von etwas weiter hinten gemacht wurden.
Der Donnerstag fing bandmäßig für uns relativ spät um 16:55 Uhr mit den portugiesischen Gothic Metallern von Moonspell an, die ihr neues Album "Alpha Noir" im Gepäck hatten. Neben ihren neuen Songs wie der aktuellen Single "Lykantrophe" gab es in den 50 Minuten selbstverständlich auch Klassiker wie "Opium" und "Alma Mater" zu hören. Da passte der leicht einsetzende Regen auch gut zur Stimmung. Ein wirklich gelungener Auftritt!

Direkt nach Moonspell betraten die niederländischen Thrasher Legion Of The Damned die Bühne. Der immer stärker werdende Regen störte niemanden so wirklich und der Sound war, wie bei allen von mir gesehen Konzerten, wirklich gut, von den Open-Air-üblichen Windverwehungen mal abgesehen.
Das 50-minütige Set bestand aus Songs von ihrem Debut "Malevolent Rapture", welches vor kurzem wiederveröffentlicht wurde, bis zum letzten Studioalbum "Descent into Chaos". Eine wirklich fette Show!
Eigentlich wollte ich mir Hypocrisy ansehen, die gleich danach dran waren, aber der Regen ging mir mittlerweile ziemlich auf die Nerven, weswegen ich dachte, ich geh einfach mal ins Zelt und guck, was da spielt.

Beim Zelt war ich etwas überrascht, dass es nochmal eine extra Einlassschleuse gab und dass der Eingang auch gleichzeitig der Ausgang war und es deshalb durchaus mal eng wurde.
Im Zelt angekommen, hab ich dann doch mal auf den Spielplan geschaut, um zu sehen, wer denn hier gleich spielen wird. Zu meiner freudigen Überraschung waren hier gleich Witchcraft an der Reihe, die mir beim durchhören der Bands positiv auffielen.
Leider war das sowieso eher kleine Zelt nur mäßg gefüllt (wirklich voll war die Loreley an diesem Tag sowieso nicht, aber gut was los war trotzdem), denn der 45 Minuten dauernde Auftritt der schwedischen Stoner/Doomer/Psychedelics war sehr sehenswert. Ich werde mich jedenfalls mal etwas näher mit dieser Band beschäftigen.

Normalerweise wollte ich mir jetzt Blind Guardian bzw. Fleshgod Apocalypse und Fueled By Fire (war mir da sehr unschlüssig) und danach Megadeth ansehen, doch leider leider bekam ich ne ziemlich fiese Kopfschmerzattacke, weshalb der Tag für mich gelaufen war. Aber Blind Guardian hab ich schon gesehen, von daher konnet ich das verschmerzen und Megadeth, die ich vor über zehn Jahren mal gesehen habe, waren, soweit ich das mitbekommen habe, alles andere als gut. Jedenfalls hab ich nicht eine positive Stimme zum Auftritt von "Megadave" gehört. Die anderen beiden Bands sind ja auch gerade erst am kommen, von daher denke ich, wird sich da sicher noch eine Gelegenheit ergeben, sie zu sehen.

Am Freitag begann der Tag auch schon früher um 13:45 Uhr, denn um diese Zeit spielten die polnischen Death Metal Veteranen Vader. Die Security am Eingang hat ihre Arbeit weitestgehend eingestellt und nur noch darauf geachtet, ob ein Bändchen vorhanden ist (aber manchmal auch mehr schlecht als recht) und ob jemand etwas Alkoholisches mit aufs Gelände nehmen will. Allerdings nur, wenn es offen getragen wurde...
Doch nun zurück zu Vader. Keine Ahnung, warum sie so früh auftreten mussten und nur 45 Minuten Zeit hatten, aber es zeichnete sich schon ab, dass an diesem Tag mehr los sein würde als am vorherigen, waren doch bei Vader schon mindestens so viele Menschen vor der Bühne wie am Vortag bei Moonspell. Vader spielten ein routiniertes Set, dem es allerdings an etwas fehlte, um als wirklich gut durchzugehen. Die Leute aber feierten die Band ab und unterm Strich bleibt ein ganz ordentliches Konzert.

Nach Vader hatte man nun ein paar Stunden Zeit, um zu essen, trinken und die Nachbarschaft zu pflegen, bevor um 17 Uhr die Band dran war, auf  die ich mich heimlich am meisten gefreut hatte: Powerwolf!
Als ich sie das erste Mal hörte, war ich mehr als überrascht, ist Power Metal doch so gar nicht meins. Aber diese Band hat es mir echt angetan. Anscheinend nicht nur mir, denn das Amphitheater war ziemlich gut gefüllt.
Wer sie schon einmal gesehen hat oder die Live-CD aus dem Metal Hammer besitzt, wird bei diesem Auftritt keine Überraschungen erlebt haben. Sowohl Songauswahl als auch Ansagen/Publikumsspielchen/Witze waren identisch. Nichtsdestotrotz hat der Auftritt tierisch Spaß gemacht, Songs wie "We Drink Your Blood", "Ressurection By Errection" (bei dem Tänzerinnen auf die Bühne kamen), "Raise Your Fist Evangelist" etc. sind einfach gut und für mich war es eines der absoluten Highlights des Festivals. Sie hätten gern länger als 50 Minuten spielen können. Allerdings wage ich zu behaupten, dass es nicht mehr lange dauern wird, bis sie bei solchen Events im Dunkeln spielen werden.

Die nächste Band auf unserem Zettel spielte ein paar Stunden nach Powerwolf. Die Headliner des Tages, die deutschen Thrash Metal Götter Kreator!
Sie begannen mit leichter Verspätung und man konnte von Glück reden, dass sie überhaupt auftreten konnten, war ihr gesamtes Equipment abhanden gekommen. Glücklicherweise konnten sie sich alles von einer befreundeten Band leihen.
Der Auftritt war so energiegeladen, wie man es selten erlebt. Das Konzert fing mit "Violent Revolution", "Hordes Of Chaos" und "Phobia" an! So wurde gleich klar gemacht, wo der Hammer hängt und wer die dicksten Eier hat! "Phantom Antichrist", "Extreme Aggression", Flag Of Hate", "Tormentor", das Set ließ keine Wünsche offen. Eine Wahnsinnsshow!!!

Nach diesem absoluten Oberhammer war für uns aber noch nicht Schluss. Das letzte Konzert des Abends für uns fand im Zelt statt.
Die Finnen von Swallow The Sun sollten den Tag beschließen. Ihr Death-Doom Metal kam sehr atmosphärisch rüber und es war die perfekte Abschlussband. Die Tempowechsel von schnellem Death Metal hin zu langsamem, schweren Doomklängen ließen den Auftritt auch sehr abwechslungsreich sein und so ging die Stunde sehr schnell rum.
Das Zelt war auch hier nicht wirklich voll, aber für die Zeit und die Art von Musik war es schon ganz gut gefüllt. Die Band kann ich nur jedem ans Herz legen, der auch nur ein wenig für diese Musik übrig hat.

Am Samstag, dem letzten Tag, standen zwei besondere Konzerte an. Das erste war um 14:45 Uhr. Death Angel spielten ihr komplettes Album "The Ultra-Violence". Eigentlich bin ich ja nicht so der Fan davon, ausschließlich ein Album zu spielen, auch wenn ihr Debut ohne Zweifel wirklich gut ist, aber ich hätte auch gern spätere Sachen, auch vom aktuellen "Relentless Retribution" gehört. So aber kam ich immerhin mal in den Genuss, das 10-minütige Instrumental "The Ultra-Violence" zu hören, welches sie auf den Metalfests zum ersten Mal live gespielt haben. Auch sonst war der Auftritt wirklich gut. Die Bandmitglieder sind über die Bühne gefegt, haben gebangt und sich den Arsch abgespielt! Richtig gut!

Dark Tranquillity waren die übernächste Band und die nächste auf unsererm Zettel. Leider brannte die Sonne hier so erbarmungslos runter, dass wir nach dem dritten Lied an unser Zelt sind, da wir es einfach nicht aushielten. Schade eigentlich, denn das, was wir mitbekommen haben, war wirklich gut und auch der gesamte Auftritt soll ziemlich gut gewesen sein.
Dadurch haben wir dann aber ein weiteres Highlight erlebt, als ein Typ zu uns ans Camp kam und fragte, ob es uns nichts ausmachen würde, dass die ganzen Leute in den Wald pissen (ich erwähnte, dass wir am Waldrand zelteten), nachdem er dorthin gepinkelt hatte. Das beste war allerdings, als er uns fragte, ob wir Epica, die zwischen Death Angel und Dark Tranquillity gesehen hätten und wir dies verneinten, weil uns die Musik nicht gefällt. Er hat dann allen Ernstes gemeint, das die Musik ja völlig egal sei, solange die Sängerin gut aussieht! Er ging dann wortlos weg, als er darauf hingewiesen wurde, dass man mit der Argumentation auch Jeanette Biedermann und ähnliches rechtfertigen könne. Soviel dazu, dass Metaller doch soviel mehr Wert auf Musik legen als das ach so verachtete Chartspublikum.
Da es einen Tausch in der Running Order gab, stand das zweite besondere Konzert des Tages schon etwas früher an.

Um 19:30 Uhr betraten die Ur-Väter des Stoner Metal die Bühne. Kyuss Lives!, die im Prinzip Kyuss sind ohne Josh Homme, boten wirklich Beeindruckendes! Kommunikation mit dem Publikum gab es nicht, stattdessen lies man die Musik sprechen und die hatte es in sich! Es war ein Kyuss Best-Of und musikalisch und technisch wohl der mit Abstand beste Auftritt auf dem Metalfest. Ganz ganz groß! Bei den jüngeren Zuschauern schien sich das aber nicht rumgesprochen zu haben, so war der Altersschnitt bei diesem Konzert wahrscheinlich am höchsten. Selbst schuld, wer das verpasst hat!

Danach spielten die Industrial Metaller Fear Factory. Jetzt kamen auch langsam wieder die jüngeren vor die Bühne, die meisten aber anscheinend für In Extremo, die danach an der Reihe waren.
Fear Factory legten einen durchaus kraftvollen Auftritt aufs Parkett und zu meiner Freude wurde auch einige Lieder von "Demanufacture" gespielt (u.a. Self Bias Resistor", "Zero Signal" und natürlich "Replica"), aber auch ihr erstes Album wurde berücksichtigt. Überhaupt war es ein schöner Querschnitt durch ihr musikalisches Schaffen. Trotzdem fehlte dem Gig das letzte bisschen, das gewisse Etwas, um ein richtig gutes Konzert zu sein. Aber cool war es auf alle Fälle!

Auf unserem Zettel stand eigentlich noch Lake Of Tears, aber da haben wir uns mit unseren Nachbarn verquatscht, weswegen das ins Wasser fiel. Soll aber gut gewesen sein.

Die Abreise gestaltete sich als überraschend reibungslos, vielleicht auch, weil viele schon Samstag Abend/Nacht gefahren sind. Kein Stau, keine Warterei auf dem "Parkplatz", nichts. Allerdings war ein Anblick sehr symptomatisch. Am Rand saßen zwei/drei Security, von denen einer tief und fest schlief! Das passte an diesem Wochenende wirklich ins Bild, denn auch die paar Security, die wir in der Menge gesehen hatten (oder überhaupt gesehen hatten) strahlten alles andere als Kompetenz aus. Einer saß während der Konzerte ziemlich phlegmatisch zwischen den Leuten, der andere alberte mit anderen rum, dass es selbst 14-jährigen peinlich gewesen wäre usw. Da hat es wirklich überrascht, dass die Müllabgabe und die Rückgabe des Pfands so gut geklappt hat.

So bleibt unterm Strich ein sehr gemischtes Gefühl zurück, wenn man ans Metalfest West 2012 denkt. Band-und Soundmäßig gibt es gar nichts zu beanstanden, während die Organisation ihren Namen nicht verdient. Ein weiteres Beispiel für die chaotischen Zustände ist der Brand des Müllcontainers. Da es keine Wege gab, war die Feuerwehr erst vor Ort, als das Feuer von selbst schon weitestgehend aus war. Man kann wirklich von Glück reden, dass nicht mehr passiert ist.
Immerhin haben die Veranstalter die Probleme erkannt und, was man positiv erwähnen muss, da das leider nicht selbstverständlich ist, ein Statement verfasst, welches wirklich auf die Probleme eingeht und hier zu lesen ist.

Ich kann wirklich nicht sagen, ob ich nochmal aufs Metalfest fahren werde. Vielleicht gebe ich ihm noch eine zweite Chance, da Bandauswahl und Location einfach einzigartig waren! Aber dafür muss sich organisatorisch einiges tun!
Auch preislich ging das ganze in Ordnung. Zwar sind z.B. 3,50 Euro für ein 0,4l Bier nicht billig, aber ich hab das auch schon teurer erlebt und für Veranstaltungen dieser Art ist das mittlerweile ziemlich normal.

Alles in allem war es aber doch ein gemütliches Festival, was auch nicht so groß war (inkl. Tageskarten dürften so zwischen 10.000 und 15.000 Menschen jeden Tag dort gewesen sein). Wenn es organisatorisch normal wird, also normale Standards erfüllt, hat das Metalfest jedenfalls das Potential, ein richtig gutes Festival zu werden!

1 Kommentar:

  1. Sehr guter und ausführlicher Bericht. Wir waren relativ früh da (irgendwann am Mittwoch Nachmittag) und wir mussten weder Parkgebühren zahlen, noch wurden wir durchsucht oder sonstwas. Naja, so viel Anarchie habe ich auf einem Campground noch nie erlebt. Aber gerade das macht es vom Campen her zum besten Festival auf dem ich je war. Die meisten Leute waren schließlich halbwegs rücksichtsvoll und die Stimmung war gut. Ein paar Spacken, bei denen ich mir gewünscht hätte, dass die Security sie vom Platz entfernt hab ich aber auch gesehen. Naja, was solls. Ich fands ultrabrutal geil auf der Loreley. :)

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